Frankfurt hat zweifellos viele Sehenswürdigkeiten zu bieten. Allerdings scheinen es immer die Gleichen zu sein, die die ganze Aufmerksamkeit erhalten. An dieser Stelle sind wir alle das Museumsufer entlang spaziert, den Hauptturm bestiegen und haben den Römer bewundert. Doch nur wenige Frankfurter und Frankfurter genießen die drei Orte, die wir euch heute vorstellen. Wir finden sie toll und glauben, dass sich der Besuch lohnt.
Institut für Stadtgeschichte
Gegeben, es ist nicht der verlockendste Name. Ein Buch sollte man aber nicht nach seinem Einband beurteilen. Na ja, in diesem Fall vielleicht doch. Denn der Sitz des Instituts ist ein mittelalterliches Kloster, dessen Mauern 700 Jahre Geschichte bergen. Darunter Schätze in Urkundeform wie die Goldene Bulle, mit der 1356 die Wahl des deutschen Königs geregelt wurde, bis hin zu Sammlungen von Nachkriegsfotos, mit Starauftritten der Beatles, berühmter Verbrecher und unserer beliebten Stadt. Eine echte Zeitreise, nur wenige Meter von euch entfernt.
Wo? Münzgasse 9, 60311
Bonifatiusbrunnen
Es mag wie jede andere Wasserquelle aussehen, es ist aber auch ein Meilenstein auf Deutschlands eigener Jakobsweg und ein Ort der Wunder. Der Legende nach übernachteten hier vor etwa 1250 Jahren die Apostel, die den Leichnam des heiligen Bonifatius trugen. Als sie den Körper auf dem Boden hinlegten, entstand die Quelle. Ob Ihr an Wunder glaubt oder nicht, nichts verliert Ihr, wenn Ihr das klare Wasser berührt und die spektakuläre Aussicht vom Bonifatiuspark auf die Frankfurter Skyline genießt. Und wenn Ihr euch dazu energiegeladen fühlt, könnt Ihr jederzeit von hier aus die Bonifatius-Route starten. Es sind nur 92 km (!) bis Fulda.
Wo? Am Bonifatiusbrunnen 60438
Berkersheim
Nach nur einer halben Stunde S-Bahn vom Stadtzentrum aus seid Ihr mitten im Land. Dieser kleine nordwestliche Stadtteil besitzt nämlich die Atmosphäre eines echten Dorfes: Zahlreiche Bauernhöfe, Hühner, die frei auf den Straßen herumlaufen und die Möglichkeit, frische Eier, Äpfel und Kartoffeln zu kaufen, indem man dem Bauern einfach das Geld in einem Kasten hinterlässt. Zum Abschluss eures Tagesausflugs könnt Ihr außerdem noch im Gasthaus „Zum Lemp“ essen – eine leckere Speisekarte und der vielleicht beste Apfelwein Frankfurts erwarten euch hier.