Gute Nachrichten für Tierliebhaber und alle, die bald die niederländische Hauptstadt besuchen wollen: Zum ersten Mal seit fast 50 Jahren wurde ein Fischotter in Amsterdam gesichtet. Die Tageszeitung Het Parool berichtete vor einigen Tagen, dass ein Einheimischer in IJburg, einem Wohnviertel im Osten der Stadt, Otterspuren im Sand gefunden hätte. Die Dutch Mammal Society, eine Nichtregierungsorganisation, die sich für den Schutz wild lebender Säugetiere einsetzt, kümmerte sich umgehend um den Fund.
Der Ökologe Geert Timmermans ist sich absolut sicher, dass sie von einem Fischotter stammen, einem Tier, das in den 1980er Jahren in den Niederlanden ausgestorben war und seit 2002 langsam wieder angesiedelt wird. Der genaue Aufenthaltsort des Säugetiers wurde nicht bekannt gegeben, weil es keine gute Idee ist, ihn von eifrigen Besuchern aufspüren zu lassen. Seine Anwesenheit ist jedoch ein deutliches Zeichen dafür, dass das Wasser in Amsterdam langsam sauberer wird.
Verschmutzte Gewässer waren schon immer ein entscheidender Faktor für das Aussterben des Fischotters, denn er fühlt sich in allen Arten von Süßwasserlebensräumen wohl – solange die Gewässer klar und fischreich sind. Der umfangreiche Bau von Kanälen und Straßen sowie der starke Verkehr haben sich ebenfalls als hinderlich erwiesen: Der bevorzugte Lebensraum des Fischotters sind eigentlich seichte Flüsse mit bewachsenen Ufern und Überschwemmungsgebieten, die ihm reichlich Versteckmöglichkeiten bieten.
Um dieses Problem zu lösen, wurden vielerorts – sowohl in den Niederlanden als auch in Deutschland – Durchlässe unter Straßen angelegt. Dennoch bleibt der Verkehr eine der größten Bedrohungen für den Fischotter. Hoffentlich stört er Amsterdams süßesten Einwohner nicht.