So einzigartig unsere Stadt auch ist, es gibt viele andere mit dem gleichen Namen über die ganze Welt verstreut. Könnt ihr erraten, wie viele es sind? Frankfurt am Main, die Europastadt. Mainhattan. Heimat des Apfelweins und der Bembeln, der feinsten Gesellschaftskritikern, der originellsten Wolkenkratzer und absolut jeder Bankgesellschaft, die es gibt. Es gibt sicherlich keine andere Stadt wie diese, richtig? Na ja. Es tut uns leid, euch aus dem Traum zu reissen, aber ihr liegt falsch.
So einzigartig UNSER Frankfurt auch scheint, es ist nicht das Einzige – wie ihr vielleicht schon wisst. Das heisst allerdings auch, dass wir viele Brüder und Schwestern auf der ganzen Welt haben. Und hier leben sie:
Frankfurt an der Oder (Deutschland)
Es gibt wohl niemanden hier, der sie nicht kennt. Die kreisfreie Stadt in Brandenburg kann durchaus als die kleine Schwester der größten Stadt in Hessen bezeichnet werden: Sie ist jünger (stammt aus dem 12. Jahrhundert), kleiner – 57.015 Einwohner – und hat sogar einen kleinen Adler im Wappen. Abgesehen von ihrem Namen ist die Stadt auch als Heimat des berühmten Dramatikers Heinrich von Kleist bekannt.
Frankfort (Südafrika)
Die Südafrikaner mögen unser Frankfurt so sehr, dass sie sogar zwei gleich benannt haben. Frankfort in der östlichen Kapregion ist ein Dorf mit nur 2000 Einwohnern. Es wurde 1857 von deutschen Veteranen gegründet, die im Krimkrieg für die Briten gekämpft hatten und offenbar ihre Heimat vermissten.
Die Stadt Frankfort liegt im Zentrum Südafrikas und hat derzeit 26000 Einwohner. Kurioserweise waren es keine Deutschen, sondern Siedler aus den Niederlanden, die ihr den Namen gaben. Heutzutage ist die Stadt dafür bekannt, dass sie mehrere namhafte Fußball- und Rugbyspieler hervorgebracht hat.
Frankfort (USA)
Wenn es aber jemanden gibt, der den Namen unserer Stadt wirklich mag, dann sind es definitiv die Nordamerikaner. Es gibt mehr als 15 Frankforts in den USA, in manchen Staaten sogar zweimal. Das kann natürlich auf die hohe Zahl deutscher Einwanderer zurückzuführen sein, die sich in diesem Land niedergelassen haben. Lasst es uns mal sehen:
Frankfort (Illinois)
Das ursprünglich von den Ureinwohnern Amerikas bewohnte Gebiet, das durch einen Vertrag an die Franzosen abgetreten wurde, wurde 1830 zu einem aufstrebenden Dorf . Ein deutscher Siedler, Frederick Cappel, benannte es nach seiner Heimatstadt. Es scheint, dass sich in dem Moment, in dem sie von der Existenz dieses amerikanischen Frankfurts erfuhren, viele weitere Deutsche dort niederließen.
Frankfort (Indiana)
Eine kleine Änderung des Musters der deutschen Siedler mit Heimweh. Dieses Frankfort wurde 1830 von US-Bürgern gegründet, aber es wurde nach der Stadt benannt, aus der ihre Urgroßeltern gekommen waren. Das ist, wieder einmal, Frankfurt am Main.
Frankfort (Kentucky)
Der wichtigste Namensvetter von allen ist die Hauptstadt des Bundesstaates Kentucky mit nur 25000 Einwohnern. Am kuriosesten ist jedoch, wie sie zu ihrem Namen kam. Nicht wegen der deutschen Einwanderer, sondern wegen eines Siedlers namens Stephen Frank. Er wurde nämlich von amerikanischen Ureinwohnern getötet an der gleichen Furt des Kentucky River, an der sich die Stadt befindet. Geschichte ist ein Lotteriespiel.
Frankfort (Washington)
Bei so vielen Frankfurts und Frankforts musste es auch ein verlassenes geben. Und das ist es. Wie bei seinem Bruder in Kentucky hat der Name dieses Dorfes nichts mit der Stadt am Main zu tun. Zwei Unternehmer, Frank Bourne und Frank Scott, planten eine Erholungsgemeinde am Columbia River im Nordwesten der USA. Sie ließen sogar ein Hotel und eine Zeitung bauen, als die Finanzkrise von 1893 ihr Projekt zunichte machte. Frankfort überlebte vor allem als Holzfällerstadt, verschwand aber langsam wieder. Heutzutage ist die Stadt völlig verlassen.