Vor fast zwei Jahren feierte das Hubble-Weltraumteleskop sein dreißigjähriges Jubiläum, als es die Erde umkreiste und die Geheimnisse des Universums entdeckte. Aufgrund einiger unvorhergesehener Umstände – ihr wisst sicher, wovon wir sprechen – erwies sich 2020 als ein nicht so großes Jahr für Feierlichkeiten. Aus diesem Grund und als Vorbereitung auf den Start eines neuen, moderneren Teleskops – James Webb – hat die NASA eine unterhaltsame Website eingerichtet, um uns Amateurastronomen und Astrophysiker und wirklich jeden, der sich auch nur im Geringsten für das Universum interessiert, bei Laune zu halten:
Es handelt sich um einen Bildgenerator, die vom Hubble für jeden Tag des Jahres aufgenommen wurden. So kann man erfahren, was das Weltraumteleskop an seinem Geburtstag entdeckt hat. War es ein schwarzes Loch? Eine unbekannte Galaxie? Ein Sternhaufen? Es liegt an euch, es herauszufinden!
Hubble: ein komplexer, doch beliebter Astronom
Hubble wurde im April 1990 in Zusammenarbeit zwischen der NASA und der Europäischen Weltraumorganisation in die Erdumlaufbahn gebracht. Es ist sicherlich nicht das erste Weltraumteleskop, das die Erde umkreist, jedoch ist es eines der größten und vielseitigsten. Zudem hat es sich in den mehr als dreißig Jahren seines Einsatzes sowohl als unverzichtbares Instrument für die Erforschung des Weltraums als auch als Segen für die Öffentlichkeitsarbeit der Astronomie erwiesen.
Mit seinem 2,4-Meter-Spiegel und seinen Instrumenten zur Beobachtung im ultravioletten, sichtbaren und nahen infraroten Bereich des elektromagnetischen Spektrums konnte er einige der detailliertesten Bilder im sichtbaren Licht von weit entfernten Galaxien, Sternensystemen und Nebeln aufnehmen. Diese wiederum haben zu Durchbrüchen in der Astrophysik geführt.
Aber warum ein im Weltraum schwebendes Teleskop anstelle eines herkömmlichen Teleskops auf einem Berggipfel? Die Umlaufbahn des Hubble-Teleskops außerhalb der verzerrenden Erdatmosphäre ermöglicht die Aufnahme extrem hochauflösender Bilder mit wesentlich weniger Hintergrundlicht als bei bodengebundenen Teleskopen. Dies hat jedoch seinen Preis: Die Wartung erfolgt im Weltraum durch Astronauten – bei fünf Space-Shuttle-Missionen wurden Systeme des Teleskops repariert, aufgerüstet und ersetzt.
Leider ist auch das gute alte Hubble nicht vor dem Lauf der Zeit gefeit: Im Dezember des vergangenen Jahres wurde das James-Webb-Weltraumteleskop gestartet, um die Mission seines älteren Bruders zu übernehmen. Dennoch hat nach Angaben der NASA das Hubble noch viel mehr zu bieten: Es wird noch bis 2030-2040 im Einsatz sein.
Auf jeden Fall ist das visuelle Vermächtnis dieses Teleskops immens und kann von jedermann eingesehen werden: Auf der offiziellen Hubble-Website findet man 87 Seiten mit Fotos des Universums, die bis zum 13. August 1990 zurückreichen. Und wenn ihr an noch mehr beeindruckenden Bildern aus dem Weltraum interessiert seid, findet ihr auf der NASA-Website „Astronomy Picture of the Day„ eine Liste der Fotos, die seit dem 16. Juni 1995 von allen Teleskopen der Behörde aufgenommen wurden.