Gute Nachrichten für die vielen, vielen Fans des American Football in Deutschland. Nein, Tom Brady kommt nicht aus dem Ruhestand zurück – noch nicht. Die große Nachricht ist vielmehr, dass Frankfurt von der NFL als Veranstalter zweier Spiele der regulären Saison in Deutschland ausgewählt worden ist. Es wird bereits 2023 im Deutsche Bank Park stattfinden. Der genaue Austragungstermin und die teilnehmenden Mannschaften sind noch nicht bekannt, werden aber im Zusammenhang mit der Bekanntgabe des NFL-Spielplans 2023 veröffentlicht.
Dieses Spiel wird jedoch nur ein kleiner Teil einer langfristig angelegten Partnerschaft zwischen der Stadt, der Bundesliga und der NFL sein, die viele weitere Aktivitäten im Zusammenhang mit American Football umfassen wird.
Langfristige Kooperation zwischen Frankfurt und der NFL
Die Partnerschaft mit der American-Football-Liga soll mindestens vier Jahre dauern, in denen die Mainmetropole und München abwechselnd ein Spiel der regulären Saison ausrichten werden. Beide Städte erhielten den Zuschlag für die Ausrichtung der NFL International Series. So wird das erste Spiel dieses Jahr in der Allianz Arena in der bayerischen Hauptstadt stattfinden und das Nächste im Deutsche Bank Park.
Darüber hinaus werden die NFL und Frankfurt zahlreiche Aktivitäten für die Fans organisieren. So soll ein Fan-Fest in der Innenstadt stattfinden, und die Inhaber von Eintrittskarten können zudem am Spieltag die öffentlichen Verkehrsmittel kostenlos nutzen. Außerdem soll die Sportart American Football durch Aktivitäten an Schulen, im Feriensport oder bei Sportfesten bei Schülern bekannter gemacht werden. Obendrein wird ein Projekt namens „Flag Football Program“ organisiert, um immer mehr Mädchen für American Football zu begeistern. Die meisten dieser Initiativen finden auch in den Jahren statt, in denen Spiele in München ausgetragen werden, und werden zudem von der NFL jährlich finanziell erheblich unterstützt.
Frankfurt wurde in einem im letzten Jahr begonnenen Verfahren als Veranstalter ausgewählt, wobei die Mainmetropole, München und Düsseldorf unter neun Städten in Deutschland in die engere Wahl kamen. Das erste Spiel in Deutschland ist eines von fünf internationalen NFL-Spielen, die für 2022 geplant sind, zusammen mit einem in Mexiko und drei im Vereinigten Königreich. Wie NFL-Kommissionär Roger Goodell in einer Erklärung sagte, prüft die NFL „Bereiche einer breiteren Zusammenarbeit mit der Bundesliga“. Das liegt vor allem an der wachsenden Fangemeinde im ganzen Land.
Deutschland: ein wichtiger Markt für American Football
Kürzlich bezeichnete die NFL unser Land als einen „aufstrebenden großen Markt für das Spiel“. Schätzungen zufolge leben in Deutschland rund 19 Millionen NFL-Fans. Darüber hinaus ist die wöchentliche Zuschauerzahl bei den Partnern ProSieben und DAZN seit 2017 jährlich um mehr als 20 Prozent gestiegen, und der Superbowl LV markierte die dritte Saison in Folge mit einem Rekord an deutschen Zuschauern. Auch die Fantasy-Football-Beteiligung und die Verkäufe im NFL-Shop und beim Videospiel Madden sind stetig gestiegen.
Als ob das nicht schon Beweis genug wäre, hat eine aktuelle Umfrage der AFG Videoforschung ergeben, dass American Football der zweitbeliebteste Fernsehsport in Deutschland ist, den jeder Dritte im letzten Jahr gesehen hat. Das dürfte in der Mainmetropole besonders zutreffen, wie die vielen Football-Vereine in und um Frankfurt wie der Universe Frankfurt, Frankfurt Galaxy oder die Frankfurt Pirates, beweisen.
Leider wird keiner von ihnen Tom Brady live spielen sehen können. Es sei denn, er kommt aus dem Ruhestand zurück – was wir mehr als hoffen.